Reisen ist für mich das Wertvollste überhaupt: kaum etwas hat meine Perspektive auf mein Leben mehr verändert als das alltägliche Umfeld zu verlassen, andere Orte, vor allem aber andere Menschen und Lebensweisen zu erleben. Die Hochzeitsreise ist eine super Gelegenheit, genau das zu tun und dabei wieder mal ein Häckchen an die persönliche Bucket List zu machen. Das Einmal-im-Leben-Argument hilft außerdem dabei, dem Chef endlich mal drei, vier oder gar sechs Wochen Urlaub am Stück aus dem Kreuz zu leiern.
Auf den zweiten Blick aber spricht mindesten ebensoviel dafür, nach der Hochzeit statt in eine lange Reise in einen Minimoon zu investieren, einen Kurztripp zu zweit.
Eins nach dem anderen
Vor der Hochzeit steht viel Arbeit. Selbst wenn man ein kleines, feines und entspanntes Fest plant, bleibt einiges zu organisieren. Besonders wenn man sich in den Kopf gesetzt hat, nur wenige Monate damit zu verbringen. Wer nebenbei noch eine lange Individualreise vorbereiten will mit Reiserouten, Flügen, Visa, Unterkünften an diversen Stationen, Schnick und Schnack, lädt sich damit ein zusätzliches dickes Arbeitspaket auf. Parallel zur Hochzeitsplanung. Ein Minimoon direkt nach der Hochzeit ist dagegen schnell gebucht – die große Hochzeitsreise kann man auch anschließend noch ganz in Ruhe planen.
Extra-Plus: Die Vorfreude geht weiter. Denn mit der Reise gibt es ein weiteres Highlight nach der Hochzeit.
Darf’s ein bisschen mehr sein?
Das Hostel mit Dusche auf dem Gang war nie meine erste Wahl, Luxushotels sind auf langen Reisen aber auch nicht im Budget. Für den Honeymoon wünscht man sich allerdings ein bisschen mehr Einzigartigkeit in Sachen Unterkunft. Eine fancy Lodge, ein cooles Designhotel, ein Wellness-Resort mit Infinitypool. Auf Pinterest findet man viele großartige, tolle Hotels, in denen ich gerne mal eine Nacht verbringen würde. Was auf langen Reisen nicht ins Gesamtbudget passt, wird für den Minimoon erschwinglich. Weil man nur wenige Nächte und auch nur an einem Ort bleibt, lohnt sich die Investition.
Das Gute liegt nahe
Seid ihr schon mal in Quedlinburg oder am Königsee gewesen? Oder in der sächsischen Schweiz? Millionen von Amerikanern und Japanern pilgern jährlich dorthin. Weil’s so schön ist. Warum also immer in die Ferne schweifen? Recherchiert einmal, was sich in einem Umkreis von 1-3 Stunden um euren Wohnort an Ausflugszielen anbietet und überlegt, was davon ihr schon gesehen habt. Ein Minimoon ist eine tolle Gelegenheit, die Schönheiten der eigenen Umgebung bewusst wahrzunehmen und besser kennenzulernen.
Reiseziele in Deutschland haben noch einen weiteren Vorteil: Sie unterscheiden sich grundlegend von allen Destinationen, die ihr für eure große Hochzeitsreise wählen würdet. Wenn ihr eine zusätzliche große Reise plant, solltet ihr bei der Auswahl eures Minimoon-Ziels darauf achten, dass beide nicht in Konkurrenz miteinander treten. Das geht übrigens auch über die Wahl der Jahreszeit: zum Beispiel Hochzeitsreise in den heißen Sommer, Minimoon in den Winter.
Mehr ist mehr
Die eine große Hochzeitsreise zu machen ist eine romantische Vorstellung. Mehrer Wochen raus aus dem Alltag, zu zweit jeden Tag Neues erleben und die Welt entdecken. Großartig. Und jetzt kommt das fiese, nüchterne „aber“: Die Urlaubstage der meisten Arbeitnehmer und auch der meisten selbständigen Menschen sind begrenzt. Wer für die große Reise gleich mal 20 oder sogar mehr Urlaubstage verplant, muss den Rest des Jahres mit einem minimalen Rest auskommen. Vor allem im Jahr der eigenen Hochzeit kann das ganz schön knapp werden. Dann ist durcharbeiten angesagt. Der Minimoon schont das Urlaubsbudget und kann allein deshalb für den einen oder anderen gestressten Karrieremenschen entspannender wirken.
Nur kurz dafür aber öfter aus dem Alltag auszusteigen, sich regelmäßig Zeit für einander zu nehmen, hilft übrigens auch, an der gemeinsamen Beziehungsbasis zu arbeiten. Bei einer exklusiven Wellnessanwendung, einem romantischen Dinner am Abend oder einem Drink an der Bar es lässt sich prima über Gott, die Welt und die gemeinsame Zukunft sinnieren.
Entspann dich!
Ein Minimoon kommt schnell zur Sache. Wer schnell am Ziel ist und dort auch nicht mehr weg muss, kann die verbleibende Zeit zum runterkommen nutzen. Voraussetzung ist allerdings, dass ihr euch nicht zu viel vornehmt. Die Reisezeit sollte deshalb so kurz wie möglich sein. Faustregel: Ihr solltet nicht mehr Stunden anreisen als euer Minimoon in Tagen dauert. Für ein langes Wochenende von Freitag bis Montag also maximal vier Stunden. Egal ob mit dem Auto, Bahn oder Flugzeug.
Und wenn ihr dort seid? Eine gemeinsame Yogastunde, ein bisschen Wellness, sich im Pool treiben lassen – schon fühlt es sich an, als sei man schon ewig da.
Auszeit vor der Hochzeit
Wer sagt, dass ihr erst nach der Hochzeit verreisen dürft? Ein Minimoon vor der Hochzeit zahlt auf das Entspannungskonto ein, das kurz vor der Hochzeit im Minus steht. Nehmt euch ein paar Tage zum runterkommen, das ist das beste Beauty-Programm gegen Stresspickel und graue Haare am Hochzeitstag. Was nicht heißt, dass ihr nicht das Wochenende nutzen könnt für eine zusätzliche Pediküre oder Beautyanwendung.
Und noch 1 Hoteltipp:
Die Bilder zu diesem Beitrag sind alle im Holzhotel Forsthofalm in Leogang entstanden, die Julia von Ein Stück vom Glück und mich zu einem Freundinnen-Trip eingeladen haben. Das Hotel auf 1.050 Meter Höhe ist komplett aus mondgeschlagenem Holz gebaut. Kein Nagel, kein Leim, insgesamt 210.000 Buchenholzdübel halten das Haus mit 55 gemütlichen Zimmer und Suiten zusammen. Besonders die Secret Forest Suite mit seinem Zirbenholzbett, den Baumstämmen und der eigenen Sauna auf dem Balkon ist perfekt für einen Minimoon. Das Sky Spa mit einem Pool auf dem Dach ist definitiv ein Highlight. Dort kann nicht nur Yoga machen, die kräuterduftenden Saunen nutzen und tolle Massagen und Beauty-Treatments buchen. Als Paar kann man auch einen exklusiven Bereich mit speziellem Baderitual mieten. Weiterer Höhepunkt: das Bio-Menü, das abends aus der offenen Küche kommt. Ich persönlich bin von der Bar begeistert, die nicht nur kreative Gin-Tonic-Variationen anbietet sondern auch Gin-Drinks mit Kräutertees.
Aber in der Forsthofalm kann man nicht nur in nachhaltiger Umgebung entspannen. Bei Kräuterwanderungen im Sommer, Cocktail- oder Kräutersalben-Kursen oder beim Skifahren im Winter kann man auch einiges erleben. Überhaupt: Kräuter sind das Thema im Holzhotel. Nicht nur weil sie überall hängen und ihren Duft verbreiten. Aber dazu ein anderes mal mehr.
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