Zu Beginn ein Geständnis: Ich stecke voller Klischees und Vorurteile. Wenn ich Dorfhochzeit höre, denke ich an alte Tanten, die der Braut sagen wie „man“ das macht mit dem Heiraten. Das klingt für mich nach roten Rosen und Tiara im Haar, Nudelsalat in Plastikschüsseln und Streudeko aus Kunststoff auf den Tischen. Zu meiner Verteidigung muss ich anführen: meine Vorurteile werden genährt durch entsprechende Beiträge in Hochzeitsforen, Anfragen und Bilder solcher Hochzeiten.
Dann schrieb mir Ramona, erzählte von ihrer Dorfhochzeit irgendwo zwischen Eifel und Mosel und schickte eine Auswahl von Bildern ihrer Hochzeit. Eine wunderschöne Braut mit selbstgemachtem Stirnband, ein modischer Bräutigam mit bunt karierter Krawatte, Ballons mit Quasten als Deko-Objekte und Musik-Tipps für die Trauung vom Feinsten (denen werde ich am Musik-Mittwoch in der kommenden Woche einen eigenen Post widmen)! Alles selbst gemacht. Ich gebe zu, ich war überrascht.
Die beste Nachricht daran: Es gibt auch auf dem Land verwurzelte Brautpaare, die sich durchsetzten und ihre Hochzeit feiern, wie sie wollen. Ohne Angst, gegen Traditionen zu verstoßen, die Cousine des Onkels mütterlicherseits zu verärgern, den Prinzessinnentraum der Kinderjahre bei dieser einmaligen Gelegenheit doch nicht zu verwirklichen. Hurra!
Deshalb ist die Hochzeit von Ramona und David inspirierender als jede Luxus-Hochzeit auf Schloss Amarang. Und deshalb freue ich mich besonders, euch die schönsten Bilder von Jens Lumm zu zeigen.
Fotos: Jens Lumm
Hübsch!
Sooo ein schönes Brautkleid und unglaublich tolle Momente!!