Darf ich vorstellen: Henri, Bräutigam 2014. Im Juli heiratet er Miriam. Die Location ist gebucht, der Fotograf auch. Ansonsten stehen sie am Anfang des Hochzeitsplanungsmarathons. Was dabei alles passiert und wie Henri darüber denkt, das verrät er in den kommenden sechs Monaten hier auf Verrückt nach Hochzeit. Henri gibt’s wirklich. Er heißt natürlich anders, plant seine Sommerhochzeit und erzählt darüber. Dabei übertreibt Henri gerne ein bisschen, macht sich lustig über Tüll und Zuckerguss und schimpft wie ein Rohrspatz. Ich finde ihn sehr komisch.
Folge 1: ’ne gute Party
Als Student der Volkswirtschaftslehre habe ich in Kreuzberg in einer Jungs-WG gewohnt. Damals, als die Bergmannstraße noch nicht gentrifiziert war, die Taxis für drei Euro fuhren, ein guter Döner zwei Euro kostete und ein schlechter einen. Damals haben wir legendäre Partys gefeiert. Wir haben ein paar Kisten Bier in der Badewanne eingekühlt, Erdnussflips und Chips gekauft und die Musik aufgedreht. Die ersten Gäste kamen um 11, die letzten gingen um 6 Uhr morgens. Dazwischen tanzten 60 Menschen von denen ich nicht immer alle kannte. Einmal mussten wir den Flur anschließend neu streichen. So eine Party soll meine Hochzeit sein.
Kasten Bier im See und Grillen
An einem Wochenende haben wir uns ein Schlösschen angeschaut. Recht hübsch war’s mit Park am See. Miriam war begeistert von der Aussicht und dem Ambiente der Gästezimmer im oberen Stockwerk. „Können wir auf der Wiese am See grillen, wenn das Wetter gut ist“, habe ich den Typen gefragt, der uns rum führte. „Leider wird der Park von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten verwaltet, darauf haben wir keinen Einfluss“, antwortete er, „ Sie können dort natürlich fragen, aber…. Unsere Küche bietet Ihnen gerne Kalbsrückensteak mit Rosmarinjus an.“ Gähn.
Warum können wir nicht einfache einen Kasten Bier in den See stellen und Grillen?
Auf dem Rückweg lotste ich Miriam deshalb zu einer Location nach meinem Geschmack: Eine Gästehaus am Wannsee. S-Bahn-Anschluss, 54 Betten, direkter Seezugang, es gab einen Kicker und einen großen Raum zum feiern. Das ganze Vergnügen günstig zu haben. Perfekt!
Miriam war anderer Meinung. Zugegeben: der tote Fisch am Seeufer stank vor sich hin, ohne dass es jemanden zu stören schien. Der Aufenthaltsraum des Jugendgästehauses hatte mit seiner Kieferntäfelung den 80er-Jahre-Charme von La Boum. Und den See konnte man von dort nicht sehen: die Fensterscheiben sind vermutlich nicht mehr geputzt worden seit Sophie Marceaus letzter Fete. Aber was man daraus hätte machen können!
Ein Kompromiss
Am Ende haben wir einen Kompromiss gefunden: Miriam bekommt ihre Villa am See. Vor 150 Jahren hat hier Bismarcks Mutter residiert. Heute blättert die Farbe von den Wänden und das Parkett fürchtet weder Prada noch Teufel. Leider gibt es hier keine Zimmer zum schlafen und auch zelten darf man im Park nicht. Wie unsere Gäste nachhause kommen, wissen wir noch nicht so genau und auch noch nicht, wer uns etwas zu Essen macht. Es ist jedenfalls wildromantisch. Aber wir haben ja noch 6 Monate Zeit das rauszufinden.
Geniale Idee! aus der sicht des Bräutigams… Welcher Mann könnte da nicht mitsprechen 😉
Ich freue mich auf die nächsten Folgen!
Herzlichst Juliane
Hey,
wie gehts denn mit Henri weiter?? Bin schon janz jespannt…